Brustrekonstruktion nach der Brustkrebs-Operation

Ohne zweite OP, weniger Komplikationen, ästhetischere Resultate

Spoiler

  • Die Brust kann mit Silikon oder Eigengewebe rekonstruiert werden.
  • Wurde viel Haut entfernt, muss die restliche Haut zunächst gedehnt werden, bevor die Brust wiederaufgebaut werden.
  • Eine spätere Chemotherapie wirkt sich nicht auf die rekonstruierte Brust aus. Eine Strahlentherapie kann zu Komplikationen führen.

Bei jährlich etwa 6’000 Frauen wird hierzulande Brustkrebs diagnostiziert. Ist eine Operation notwendig, bei der viel Brustgewebe entfernt wird, bietet sich eine Brustrekonstruktion an, um einen harmonischen Gesamteindruck zu erzielen.

Brustrekonstruktion mit Silikon

Wenn bei der Operation keine Haut entfernt worden is, kann in die Brusthöhle ein Implantat aus Silikon in geeigneter Grösse eingebracht werden. Wurde hingegen viel Haut abgetragen, muss die verbleibende Haut zunächst gedehnt werden, um dem Implantat eine Umgebung zu bieten.

Dafür wird zunächst eine Expanderprothese eingesetzt, die über mehrere Wochen hinweg schrittweise mit einer Kochsalzlösung gefüllt wird. Dadurch dehnt sich die Haut, sodass sie schliesslich ein dauerhaftes Silikonimplantat aufnehmen kann.

Risiken des Eingriffs

Der Einsatz des Implantats stellt einen operativen Eingriff dar und ist mit den einschlägigen Risiken verbunden. Hierzu gehört eine Wundinfektion oder eine verzögerte Heilung.

Um das Implantat herum bildet sich eine Kapsel aus Bindegewebe, die dem Silikon zusätzlichen Halt bietet. Bei einer Kapselfibrose verdickt das Bindegewebe übermässig, sodass Druck auf das Implantat ausgeübt wird und Schmerzen auftreten können. Ist nach der Brustoperation eine Bestrahlung geplant, sollte das Implantat erst hinterher eingesetzt werden, da die Strahlentherapie das Risiko einer Kapselfibrose erhöht.

Brustrekonstruktion mit Eigengewebe

Alternativ zu einem Silikonimplantat kann die Brustrekonstruktion auch mit Eigengewebe erfolgen. Hierfür wird Fettgewebe aus Bauch, Beinen oder Po in die Brust eingesetzt. Voraussetzung hierfür ist, dass die Frau über genügend überschüssiges Fettgewebe an diesen Körperstellen verfügt.

Die Rekonstruktion mit Eigengewebe ist operativ aufwendiger, das Ergebnis wirkt allerdings häufig authentischer.

Mögliche Komplikationen

Eine spätere Chemotherapie wirkt sich nicht auf die Brustrekonstruktion aus. Anders verhält es sich mit einer Bestrahlung. In etwa jedem zehnten Fall führt die Radiotherapie nach einem sofortigen Wiederaufbau der Brust zu Komplikationen. Hierzu können Kapselfibrosen gehören. Auch kann es zu Fettgewebsnekrosen kommen – es stirbt Brustfettgewebe ab. Diese Risiken sind bei einer Rekonstruktion durch Eigengewebe geringer als bei Implantatrekonstruktionen. In beiden Fällen lohnt es sich, mit dem behandelnden Arzt das individuelle Risiko abzuklären und die Brustrekonstruktion entsprechend zu planen.

Breast Reconstruction Awareness Day (BRA Day)

Seit 2011 können sich am BRA Day interessierte Frauen über den Brustaufbau nach einer risikoreduzierenden oder krankheitsbedingten Brustoperation informieren. Die Informationsveranstaltung wird von der Plastic Surgery Group und dem Brust-Zentrum Zürich organisiert.

Mehr Informationen zur Veranstaltung findest du unter https://braday-zuerich.com/.

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